Dienstag, 18. Februar 2014

Wie große Unternehmen Freiräume für Innovationen schaffen

Ohne Innovation und Weiterentwicklung wird auch das stärkste Unternehmen irgendwann abgehängt. Doch wie schaffen etablierte Firmen Freiräume für Innovation, um wirklich neue Produkte zu entwickeln?

Wolfgang Wopperer ist Mitgründer der Hamburger Softwareentwicklungsfirma mindmatters und des betahaus Hamburg. Aktuell arbeitet er an Konzepten für Innovtionsprojekte in etablierten Unternehmen und ist Experte im Google Co:llaboratory „Innovation im digitalem Ökosystemen“.


Dienstag, 11. Februar 2014

Was unterscheidet die Lernenden der „Net Generation“ von „Grey Learners“?

„Net Generation“ – eine Generation, die von Geburt an mit interaktiven Medien aufgewachsen ist und zwischenzeitlich sich immer mehr selbst aktiv in diversen Communities einbringt.



„Grey Learners“ – eine Generation, die ihre Handlungsroutinen betreffend die Lerngewohnheiten nicht verändert hat bzw. weiterhin die alten Traditionen beibehält. Somit muss auf die unterschiedlichen Denk- und Handlungsweisen der einzelnen Lerngruppen individuell und zielgruppengerecht eingegangen werden.

Eine ausgewogene Darstellung findet sich in dem 2008 erschienenen Buch von John Palfrey und Urs Gasser "Born Digital. 
Understanding the First Generation of Digital Natives" (ebenfalls 2008 auf deutsch erschienen mit dem Titel: 
"Generation Internet. Die Digital Natives: Wie sie leben, was sie denken, wie sie arbeiten"). 


In einem Interview in der Stuttgarter Zeitung vom 10.01.2009 definiert Urs Gasser die Digital Natives folgendermaßen:


"Wir grenzen die Digital Natives, also die Eingeborenen, von den Digital Immigrants, den Einwanderern, ab. Die Immigrants sind jene, die sich noch an eine Zeit ohne Internet und Handy erinnern können. Sie lesen noch Zeitungen und suchen Informationen in Büchern und Bibliotheken. Die Digital Natives legen ein anderes Medienverhalten an den Tag. Um zu den Digital Natives gerechnet zu werden, müssen junge Menschen drei Kriterien erfüllen. Erstens müssen sie nach 1980 geboren worden sein, also in eine Welt hinein, für die Mobiltelefone, Computer und Internet völlig selbstverständlich geworden ist. Zweitens müssen sie Zugang zu den modernen Kommunikationsmitteln haben. In vielen Ländern und in einigen sozialen Schichten ist das nicht selbstverständlich. Das dritte Kriterium wird oft unterschätzt: Digital Natives müssen wissen, wie man mit diesen Kommunikationsmitteln umgeht."

Quelle: Literatur: Erpenbeck & Sauter 2007

Sonntag, 26. Januar 2014

Betriebliche Kompetenzentwicklung

Mit „betrieblicher Kompetenzentwicklung“ sind betriebliche Vorhaben gemeint, die Maßnahmen der Personal- und Organisationsentwicklung integrieren. 

Dies bedeutet die erweiterte Nutzung individueller Kompetenzen von Mitarbeitern zum einen durch Maßnahmen der Qualifizierung und der Erweiterung von Aufgabenprofilen und Handlungsspielräumen, zum anderen durch kollektive Bündelung von Kompetenzen mittels Intensivierung funktions- und hierarchieübergreifender Kommunikations- und Kooperationsbeziehungen wie auch mittels produkt- und prozessorientierter Gestaltung der Arbeits- und Betriebsorganisation.

Für eine Lösung des betrieblichen Kompetenzproblems werden im Veränderungsprozess unterschiedliche Akteure mit ihren besonderen Interessen zusammengeführt um sie für eine dauerhafte Veränderung des gesamtbetrieblichen Systems der Personal- und Organisationsentwicklung zu gewinnen. Der Veränderungsprozess zielt auf einen kollektiven Lernprozess mit dem Inhalt einer veränderten Sicht auf mögliche Fähigkeiten der arbeitenden Menschen, Formen des Zusammenarbeitens im Betrieb und die Rolle der Organisation ab.
Im Zentrum der Implementierung eines „Kompetenzentwicklungssystems“ steht die Organisation eines gemeinsamen Lernprozesses wichtiger involvierter Akteure. In einem langfristig organisierten Dialog werden gemeinsam die Rahmenbedingungen für den von ihnen angestoßenen Entwicklungsprozess ausgekundschaftet und verbessert, Entwicklungsblockaden und Störungen der Kompetenzentwicklung erkannt und abgebaut. Bewusste Kompetenzentwicklung zielt somit auf einen Prozess der Selbstevaluation, um praktische und gemeinsam getragene Lösungen zu entwickeln und durchzusetzen.

Sie wünschen weitere Informationen zu den Kompetenzmodellen oder haben ganz konkrete Fragen?
Kontaktieren Sie mich. 
Gerne stehe ich Ihrem Unternehmen auch in Form eines kurzen Impulsvortrages über Kompetenzmanagement zur Verfügung.


Freitag, 17. Januar 2014

Optimaler Bildungstransfer von Personalentwicklungs-Maßnahmen in Organisationen

Exante Transfersicherung
  • Partizipative Zielfvereinbarung (Anlass, Grund, Ziel der Maßnahme)
  • Vorbereitungsgespräch (Klären der Erwartungen von Führungskräften und Mitarbeiter)
Prozessbegleitende Transfersicherung
  • Integration der Transfervorbereitung in die Personalentwicklungsmaßnahme
Ex-post Transfersicherung
  • Nachbearbeitungsgespräch (Klären der Konsequenzen für Führungskräfte und Mitarbeiter)
  • Anwendung im Arbeitsfeld (Mitarbeiter: Umsetzung | Führungskraft: Umsetzung bzw. Transferunterstützung
  • Follow-up Nachbereitungsgespräch(e) (Umsetzungskontrolle)



Donnerstag, 16. Januar 2014

Kompetenzentwicklung und Neue Medien - Top 100 Tools for Learning

Nachhaltige Kompetenzentwicklung erfolgt im Zeitalter globaler Kommunikationskultur in Neuen Medien. Jane Hart hat die aktuellen Tool über die Lernen im Web 2.0 erfolgt zusammengefasst. 
Hier der Link  

Freitag, 10. Januar 2014

Kompetenzblog: Der Nutzen beteiligungsorientierter Kompetenzentwi...

Kompetenzblog: Der Nutzen beteiligungsorientierter Kompetenzentwi...: Der Nutzen von beteiligungsorientierten Kompetenzentwicklungsprozessen ist in der Teilnahme an einer Maßnahme zu sehen. Die Berücksichtigun...

Kompetenzentwicklung in Organisationen

Implementierung zeitgemäßer, organisationaler Lernstrategien für die Steigerung ihres betrieblichen Wissensmanagements und ihres Humankapitals.

Individuelle Entwicklungen, sowie ständige wirtschaftliche und gesellschaftliche Veränderungsprozesse machen eine Lernkultur erforderlich, die unter der Prämisse der Selbstorganisation des Lernens die Bereiche:
  •    Lernen im Prozess der Arbeit
  •    Lernen im sozialen Umfeld
  •    Lernen in Weiterbildungseinrichtungen
  •    Lernen in Neuen Medien umfasst.


Selbstorganisation des Lernens meint in diesem Zusammenhang eine Sichtweise von Lernen, „wenn wechselnd Lernziele, Operationen, Strategien, Kontrollprozesse und ihre Offenheit vom lernenden System selbst so angegangen und bewältigt werden, dass sich dabei die Systemdispositionen erweitern und vertiefen, wenn es primär um diese Erweiterung und
Vertiefung geht“ (Erpenbeck, 2008).

Unter dem Aspekt der Kompetenzentwicklung sollten Organisationen sich der Bedeutung für das kontinuierliche Lernen bewusst werden, das Lernen für sich als Gestaltungsaufgabe begreifen und entsprechend ihre Arbeitsweisen und Strategien der Organisations- und Personalentwicklung anpassen.

Für das lernende Individuum sind Arbeit und soziales Umfeld eine prägende Infrastrukturebene. In diesem Kontext bieten wir ihnen an, gemeinsam und individuell mit ihnen diese betrieblichen/organisationalen Lernstrukturen aus- und weiterzuentwickeln.
Hierbei ist entscheidend, dass sich betriebliche und außerberufliche Lernstrukturen aus den betrieblichen/organisationalen Entwicklungsproblemen und Innovationsprozessen ergeben, denn Betriebe sind von ihrem Selbstverständnis her keine Bildungseinrichtungen (Ausnahme: die Bildungseinrichtung als Betrieb), sondern haben andere Aufgabenstellungen.
Diese Instrumente zu optimieren und als Gestaltungsaufgaben zu begreifen, bedeutet die über die bisherigen Personalentwicklungsstrategien hinauszugehen und eine  betrieblicher/organisationaler Lerninfrastruktur zur ganzheitlichen Kompetenzentwicklung zu schaffen.


Wesentliche Faktoren und notwendige Gestaltungsfelder werden nachfolgend aufgeführt:
Die bewusste Kompetenznutzung: Die Motivation zum kontinuierlichen Lernen entspringt insbesondere auch aus der Nutzung der im Betrieb/in der Organisation vorhandenen Kompetenzen aller Mitarbeiter. Deshalb müssen betriebliche Personal-/Organisationsentwicklung verstärkt den Blick auf die Nutzung der vorhandenen individuellen Kompetenzen richten.

Organisationsentwicklung: Ziel der Organisationsentwicklung sollte es unter Lerngesichtspunkten sein, eine ganzheitliche Arbeitsgestaltung mit vollständigen Tätigkeiten zu realisieren. Vollständige Tätigkeiten sind die organisatorischen Voraussetzungen für ein mögliches Lernen im Prozess der Arbeit. Vorständige Tätigkeit beinhaltet die Merkmale vollständiger Handlungen, (Zielbildung, Orientierung, Handlungsplanung, Handlungsvollzug, Handlungskontrolle, Reflexion) Lernförderlichkeitsinventar (LFI) baut auf Items der überarbeiteten Version des Teiltätigkeitsinventars auf (vgl. Frieling et al., 1991).

Innerbetriebliche Kommunikationskultur: Gerade mit Blick auf das Lernen in der Arbeit ist die Weiterentwicklung der betrieblichen Kommunikationskultur erforderlich. Ein „job related training“ muss auf der innerbetrieblichen Kommunikationskultur aufbauen. Lernen ist ein Stück weit Kommunikation. Entwicklung vollzieht sich über Kommunikation. Das Gespräch zwischen Unternehmen und Unternehmern, das Gespräch zwischen Meister und Gesellen, die unterschiedlichsten Erfahrungsaustauschkreise zu den unterschiedlichsten Themen sind entscheidende Orte des Lernens. Auch der Dialog zwischen Betrieben ist Teil dieser Kommunikationskultur, innerhalb von Branchen, entlang der Prozesskette, bei der Kooperation bei bestimmten Aufgaben und Problemen. Aber Kommunikation bedarf der ständigen Pflege.

Lernintensität von Arbeitsplätzen: Es besteht ein großes Defizit hinsichtlich des Benchmarks der Lernintensität von Arbeitsplätzen. Gerade aber das Lernen im Prozess der Arbeit leistet einen entscheidenden Beitrag zur Innovationsfähigkeit und Flexibilität der Unternehmen und Organisationen.

Personalentwicklung und Kompetenzbewertung: Die Sichtweise der Selbstorganisation des Lernens macht betriebliche/ organisationale Personalentwicklung und Kompetenzbewertung immer komplexer. Dies gilt sowohl für die Personalauswahl als auch die Personalentwicklung.

Kompetenzentwicklung und Kompetenzmessung: Die Sichtweise, dass sich Kompetenzen in unterschiedlichen Formen des Lernens entwickeln, hat zur Folge, dass sich die Instrumente und Methoden der Kompetenzermittlung und -bewertung verändern müssen. Betriebliche Weiterbildungsentwicklungsplanung kann sich nicht mehr allein auf traditionelle Formen der Weiterbildung richten, sondern muss das Lernen im Prozess der Arbeit, das Lernen im sozialen Umfeld und das selbst organisierte Lernen in Neuen Medien mit im Auge haben.

Ausdifferenzierung der Lernformen betrieblicher Weiterbildung: Betriebliche Weiterbildung kann sich nicht nur auf traditionelle Weiterbildungsangebote beschränken. Sie muss Supportfunktionen für das Lernen im Arbeitsprozess übernehmen wie neue Dienstleistungen zur Unterstützung betrieblicher/organisationaler Entwicklungsprozesse durch Lernen erbringen.

Unternehmensnetzwerke: Betriebliche Entwicklungsprozesse vollziehen sich entlang der Prozesskette innerbetrieblich und zwischenbetrieblich. Das für Innovation und Entwicklung notwendige Lernen vollzieht sich analog durch entsprechende Kommunikationsstrukturen, die es zu optimieren gilt.

Prozessformen des Lernens:
Bezugspunkte des Lernens
Formelles Lernen
Informelles Lernen
Fachinhalte

x

Problemlösekompetenz

x

Selbstsicherheit


x
Umgang mit Mitarbeiterinnen/Kolleginnen

x
Arbeitsorganisation

x

Informelles und formelles Lernen heben ab auf den Prozesscharakter des Lernens (die Merkmalsdimensionen „Ereignis“ und „Planung“, wonach als informell ein Lernen gilt, das ereignishafthaftsituativ und offen in der Fülle der Lebenssituationen stattfindet, als formell hingegen ein Lernen, das situationsüberschreitend perspektivisch und geplant angelegt ist). Demnach findet sich informelles Lernen in individuell-privaten Lernarrangements ebenso wie in arbeitsintegrierten, institutionell-geplanten, selbst gesteuerten und selbst organisierten.

Kompetenzentwicklung stabilisieren   
Um Prozesse der Kompetenzentwicklung dauerhaft zu stabilisieren, müssen Unternehmen über effiziente und beherrschbare Methoden der Steuerung der Entwicklungsprozesse verfügen. Die veränderten Handlungsbedingungen von Unternehmen, die gegenwärtig mit der Zeitdiagnose „Wissensgesellschaft“ beschrieben werden, haben für die betriebliche Praxis mindestens zwei Konsequenzen:

1. Die Arbeit in Industrie und Dienstleistungen verändert sich: Der Anteil an neuem Wissen, das die Beschäftigten für die effiziente Bewältigung ihrer Arbeitsaufgaben ständig aufnehmen und umsetzen müssen, nimmt nach allgemeiner Einschätzung zu. Dies entwertet jene durch Ausbildung und durch langjährige Erfahrung erworbenen Wissensbestände und fordert in zunehmendem Maße das ständige, aktive Lernen während der Arbeit. Eine Trennung von Zeiten und Orten des Lernens von Zeiten und Orten des Arbeitens gilt zunehmend als problematisch. Die Unternehmen stehen vor der Aufgabe, angemessene Formen des Lernens im Prozess der Arbeit zu entwickeln und umzusetzen.

2. Laufende Veränderungen ihrer Wettbewerbsbedingungen zwingen Unternehmen dazu, ein Optimum an organisationalem Wissen oder an „systemischer Expertise“ (Willke) zu entwickeln, um auf den Märkten bestehen zu können. Ihre Flexibilität und Innovationsfähigkeit beruht auf der raschen und zielgerichteten Zusammenführung ihrer arbeitsteilig verteilten Wissensbestände und auf der ständigen Weiterentwicklung ihrer organisierten Lernprozesse. Hierbei kommt es darauf an, dass die Organisation auch eine von individuellen Fähigkeiten unabhängige Kompetenz erwirbt. Dies stellt das praktische Problem, effiziente Regelsysteme und Geschäftsprozesse aufzubauen, welche die Sicherung und Entwicklung des organisationalen Wissens gewährleisten

„Beschränkt sind moderne Organisationen vor allem aber immer noch darin, daß ihre spezifisch organisationale Intelligenz bescheiden geblieben ist. Sie verlassen sich auf die Expertise ihrer Mitglieder und arbeiten dann nach ihren eigenen Ansprüchen zufriedenstellend, wenn sie fallweise Kooperation und das individuelle Lernen ihrer arbeitsteilig organisierten Mitglieder nicht über Gebühr behindern. Zwar bemerken die meisten dieser Organisationen inzwischen, dass diese Form der Kooperation und vor allem diese Form des Lernens suboptimal ist, aber sie finden es schwierig oder unmöglich, andere Formen verlässlich einzurichten (Wilke)“.
Mit „betrieblicher Kompetenzentwicklung“ sind betriebliche Vorhaben gemeint, die Maßnahmen der Personal- und Organisationsentwicklung integrieren. Dies bedeutet die erweiterte Nutzung individueller Kompetenzen von Mitarbeitern zum einen durch Maßnahmen der Qualifizierung und der Erweiterung von Aufgabenprofilen und Handlungsspielräumen, zum anderen durch kollektive Bündelung von Kompetenzen mittels Intensivierung funktions- und hierarchieübergreifender Kommunikations- und Kooperationsbeziehungen wie auch mittels produkt- und prozessorientierter Gestaltung der Arbeits- und Betriebsorganisation.

Für eine Lösung des betrieblichen Kompetenzproblems werden im Veränderungsprozess unterschiedliche Akteure mit ihren besonderen Interessen zusammengeführt um sie für eine dauerhafte Veränderung des gesamtbetrieblichen Systems der Personal- und Organisationsentwicklung zu gewinnen. Der Veränderungsprozess zielt auf einen kollektiven Lernprozess mit dem Inhalt einer veränderten Sicht auf mögliche Fähigkeiten der arbeitenden Menschen, Formen des Zusammenarbeitens im Betrieb und die Rolle der Organisation ab.
Im Zentrum der Implementierung eines „Kompetenzentwicklungssystems“ steht die Organisation eines gemeinsamen Lernprozesses wichtiger involvierter Akteure. In einem langfristig organisierten Dialog werden gemeinsam die Rahmenbedingungen für den von ihnen angestoßenen Entwicklungsprozess ausgekundschaftet und verbessert, Entwicklungsblockaden und Störungen der Kompetenzentwicklung erkannt und abgebaut. Bewusste Kompetenzentwicklung zielt somit auf einen Prozess der Selbstevaluation, um praktische und gemeinsam getragene Lösungen zu entwickeln und durchzusetzen.

Mit der Implementierung eines Kompetenzsystems werden grundlegend drei Ziele verfolgt:

1. Diagnose der betrieblichen Situation
Erst durch das reflexive Erkennen der Einflussfaktoren sowie der Stärken und Schwächen des Organisationssystems wird ein gezieltes und problembezogenes Handeln ermöglicht. Die Bewertung der Situation ist nicht ohne Offenlegung der Motive und Hintergründe der unterschiedlichen beteiligten Akteure möglich. Daher werden die wirklichen Motivationsfaktoren der Zielgruppen und die möglichen Grenzen und Hemmnisse einer Entwicklung sichtbar gemacht. Durch eine systematische Analyse wird ein breites Verständnis sowohl des Problems als auch der Möglichkeiten seiner Lösung erreicht.

2. Die Optimierung der Kompetenzentwicklung wird durch die Vereinbarung und gemeinsame Verfolgung von Maßnahmen erreicht, welche die erkannten Schwächen zu beheben versprechen. Die Effekte der Umsetzung werden unter Beachtung aller wesentlichen Aspekte immer wieder reflektiert und bewertet, so dass eine ständige Verbesserung der Wirksamkeit ermöglicht wird. Ungeplante Nebenfolgen und störende Effekte werden besser erkannt oder können vermieden werden.


3. Die Etablierung eines kollektiven, organisationalen Lernprozesses durch die Verstetigung des kommunikativen Dialogs: Dies betrifft zum einen die Zusammenarbeit der Beteiligten. Sie lernen die unterschiedlichen Sichtweisen kennen und können Motivlagen und Hintergründe des Handelns der jeweils anderen Seite genauer einschätzen. Damit wird Vertrauen aufgebaut und im ständigen Dialog auch die Grundlage für eine allmähliche Veränderung von überkommenen Sichtweisen geschaffen. Zweitens wird ein gemeinsames Verständnis hinsichtlich der Voraussetzungen und Bedingungen der Kompetenzentwicklung und geeigneter Instrumente integrierter Personal- und Organisationsentwicklung geschaffen, vertieft und auf eine belastbare Grundlage gestellt. Drittens fördert die Dokumentation des Erfolgs eingeleiteter Maßnahmen die Motivation zum Engagement und unterstützt eine allmähliche Verankerung der Verbesserungsaktivitäten im Betrieb. Und nicht zuletzt hat der Prozess die Entwicklung neuer personalpolitischer Konzepte und Instrumente und ihrer Implementation zum Ergebnis. Er trägt also schrittweise zum Aufbau eines im Betrieb akzeptierten Systems der integrierten Personal- und Organisationsentwicklung bei.

Fazit:

Unternehmen benötigen zur Steuerung der Prozesse ihrer Kompetenzentwicklung neues Handlungswissen. Es ist nicht mehr ausreichend, wenn lediglich die Experten in der Personalabteilung über Konzepte und Lösungen verfügen. Entscheidend ist die Beteiligung von Management und Beschäftigten, um das erforderliche Wissen zu beschaffen und weiter zu entwickeln, da für die Steuerung des Entwicklungsprozesses in besonderer Weise situations- und kontextbezogenes Wissen relevant ist
Þ   über Perspektiven und arbeitsbezogene Interessen der verschiedenen Akteure,
Þ   über sich verändernde Voraussetzungen und Bedingungen der Kompetenzentwicklung,
Þ   über Möglichkeiten und Grenzen der ergriffenen Maßnahmen,
Þ   über nicht intendierte Effekte von Aktivitäten.
Es ist sinnvoll, sich den Prozess der Steuerung der Kompetenzentwicklung als einen Prozess der Erzeugung und Verbreitung personalpolitischen Handlungswissens vorzustellen. Mit dem Kompetenzentwicklungsdialog wird dabei ein wirksames Mittel zur Unterstützung des Wissensmanagements der Personal- und Organisationsentwicklung bereit gestellt.

Literaturquellen:
Erpenbeck, John & Sauter, Werner (2007). Kompetenzentwicklung im Netz. Köln:  Personalwirtschaft
Frieling, E.; Kauffeld, S.; Grote, S.; Bernard, H.: Flexibilität und Kompetenz. Schaffen flexible Unternehmen kompetente und flexible Mitarbeiter? edition QUEM, Band 12. Münster, New York, München, Berlin 2000
Nonaka, I.; Takeuchi, H.: Die Organisation des Wissens. Wie japanische Unternehmen eine brachliegende Ressource nutzbar machen. Frankfurt, New York 1997
Willke, H. unter Mitarbeit von Gnewekow, D. u. a.: Systemisches Wissensmanagement. Stuttgart 1998